Schiri Ahlenfelder: Mensch, der hat ja eine Fahne!

50 Jahre ist es hier, dass der Bundesliga-Schiedsrichter Wolf-Dieter „Ahli“ Ahlenfelder am 8. November 1975 die Partie Werder Bremen gegen Hannover 96 leitete und bereits in der 30. Minute zur Halbzeit pfiff. Bis heute hält sich das Gerücht, der Schiri hätte sich nach einem deftigen Mittagessen den ein oder anderen Malteser als Absacker gegönnt und wäre betrunken auf dem Spielfeld erschienen. Von offizieller Seite hieß es hingegen, Ahlenfelder wäre einfach nur stark erkältet gewesen und hätte nach dem Alkohol im Hustensaft gerochen.

Ahli selbst sah die Sache lockerer: „Wir sind echte Männer, wir trinken keine Fanta.“ Er selbst hat die Sache nie dementiert. Noch heute kann man in Bremer Kneipen ruhigen Gewissens einen Ahlenfelder bestellen und bekommt ein Bier und einen Malteser serviert.

Im August 2014 starb der beliebte Schiedsrichter im Alter von 70 Jahren, die Legende lebt weiter. Klar ist, dass der deutsche Fußball mit ihm ein echtes Ruhrpott-Original und einen Lebemann verloren hat. Und doch galt er während seiner gesamten Karriere als kompetenter und fairer Schiri. In der Saison 1983/84 erhielt er vom Deutschen Fußball-Bund sogar die „Goldenen Pfeife“ als bester deutscher Unparteiische. Unvergessen bleiben auch seine Sprüche auf dem Platz:

Best-of Wolf-Dieter „Ahli“ Ahlenfelder

„Junge, steh’ auf, die Rasenheizung ist nicht an.“

„Bleib auf deinem Hintern setzen, sonst komme ich mit Pattex zu deiner Bank.“
(zu Trainer Otto Rehhagel)

Paul Breitner: „Ahlenfelder, du pfeifst wie ein Arsch.“
Ahlenfelder: „Du spielst ja auch wie ein Arsch“

Hätte es damals schon  ST. SIN N°1 gegen die Alkoholfahne gegeben, hätte die kürzeste Halbzeit aller Zeiten wohl nie solche Wellen geschlagen. Und wir wären um eine Anekdote zum Rückrundenstart der Bundesliga ärmer gewesen. Doch zum Glück gab es Ahlenfelder, der das Leben so genoss, wie wir es jedem wünschen.

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